21.03.2025
Gestaltungspreis 2024 der Wüstenrot Stiftung

Heimat Österreich erhält Anerkennung
In regelmäßigem Abstand – meist alle zwei Jahre – lobt die Wüstenrot Stiftung einen Gestaltungspreis zu herausragenden Aufgaben im Bereich des Wohnens, Planens und Bauens aus. Über den bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb soll auf besonders gelungene Lösungen in bestimmten Einzelfeldern aufmerksam gemacht werden. Mit der Auslobung der Wettbewerbe und ihrer Präsentation im Rahmen einer Wanderausstellung leistet die Stiftung einen Beitrag zur Diskussion des jeweiligen Themas und gibt Theorie und Praxis wichtige Impulse. Die Preisvergabe erfolgt durch eine interdisziplinär besetzte Jury.
Dieses Jahr war es dann so weit und die Heimat Österreich war dabei – nicht nur bei den Prämierungen, sondern auch bei der Preisverleihung am 28. Jänner 2025 mit den Architekten persönlich vor Ort im Hospitalhof Stuttgart. "Davor gab es noch einen Workshop, bei dem wir unser Projekt präsentiert haben - ein besonderer Moment für uns", so Stefan Pac (Abteilungsleiter Projektmanagement).
Die 20 Finalistinnen und Finalisten des Gestaltungspreises zeigten auf vorbildliche Weise Lösungen für die Bauaufgabe, die der 14. Gestaltungspreis in den Fokus genommen hat: „Lücken füllen – Wohnraum schaffen”. Die Heimat Österreich konnte zwar nicht mit dem Hauptpreis nach Hause gehen, jedoch mit einer Anerkennung der Wüstenrot Stiftung. Ein großer Schritt für die Heimat Österreich, um auch im internationalen Sektor positive Eindrücke zu hinterlassen.
Da war sich auch die Jury einig und bewertete das Projekt der Heimat Österreich mit diesen Worten: „Gerade weil die Aufgabenstellung alltäglicher kaum sein könnte – die Sanierung und Verdichtung einer angejahrten Stadtrandsiedlung aus den 80er-Jahren –, ist die Salzburger Aufstockung in ihrer Robustheit, Ökonomie und Intelligenz so bemerkenswert. Auf die bestehenden Häuser wurden zwei zusätzliche Stockwerke aufgesetzt, deren Holzfassade die Satteldach-Silhouette der bestehenden Massivbauten kontrastierend scharfzeichnet. Die zeittypischen Mängel im Bestand, keine leistungsfähige thermische Hülle, keine behindertengängige Erschließung, keine klare soziale Widmung der Freiräume, keine Fahrradräume – werden pragmatisch beseitigt. Die kräftige bauliche Verdichtung um 40 Prozent erzeugt nicht Dichtestress, sondern verbessert im Gegenteil die räumliche Fassung des Siedlungsraums. Dass die zeitweilige Absiedlung behutsam gecoacht wurde und auch die energetische Ertüchtigung vorbildliche Werte liefert, unterstreicht, wie umfassend Nachhaltigkeit hier verstanden worden ist.”
Der Gestaltungspreis wurde an zwei gleichwertige Projekte verliehen. Mit je 15.000 Euro wurden prämiert:
- Revitalisierung der Altstadt, Hohenems (Österreich)
- Umsetzung Felix Platter Spital, Basel (Schweiz)
Drei Anerkennungen mit je 6.000 Euro wurden in der zweiten Preiskategorie vergeben an:
- Aufstockung Friedrich-Inhauser-Straße, Salzburg (Österreich)
- Aufstockung Wasserstraße, Basel (Schweiz)
- Stadthaus statt nur Haus, München (Deutschland)
Vier Belobigungen mit je 3.000 Euro wurden in der dritten Preiskategorie vergeben an:
- Haus 4080, Karlsruhe (Deutschland)
- Hinterhaus Prototyp 6x9, Berlin (Deutschland)
- Hofbebauung Wettsteinquartier, Basel (Schweiz)
- Parkplatzüberbauung am Dantebad II, München (Deutschland)
Mit der Kategorie "Engere Wahl" und einer Urkunde wurden folgende elf Projekte gewürdigt:
- Glashütte Alt-Stralau, Berlin (Deutschland)
- Grünes Haus am Hohentorsplatz, Bremen (Deutschland)
- heb 12, Köln (Deutschland)
- Hof im Hof, Frankfurt (Deutschland)
- M 17 - Wohnhaus aus Leichtbeton, Berlin (Deutschland)
- Spalihof, Sachseln (Schweiz)
- Textilmanufaktur, Halle a.d. Saale (Deutschland)
- Tivoligasse Woody-M, Wien (Österreich)
- Wohn- und Geschäftshaus Schulterblatt, Hamburg (Deutschland)
- Wohnheim für Studierende Werneckstraße, München (Deutschland)
- Zollhaus, Zürich (Schweiz)
Publikation der Wüstenrot Stiftung: "Lücken füllen - Wohnraum schaffen (Lösungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz)
Fotos Preisverleihung: © Giacinto Carlucci/Wüstenrot Stiftung
Video: © Wüstenrot Stiftung
Vorher/Nachher Fotos: © Christof Reich & Volker Wortmeyer